26
LandKULT Ausgabe II/2014
Beimbach - Traditioneller Bartholomämarkt
Bartholomämarkt Beimbach
22. August bis 24. August
„Der Bartholomäusmarkt.“ (Anm. d. Red. später heißt es dann
nur noch Bartholomämarkt) steht hier geschrieben*. Ob das
Dokument das mit einer alten Schreibmaschine getippt wurde
aus den 50er/60er Jahren ist oder noch älter konnte noch nicht
festgestellt werden. Ebenso wenig ist bekannt wer es geschrieben
hat.
Weiter heißt es wörtlich in dem gefundenen Schriftstück:
„Alljährlich, wenn der Sommer sich dem Ende zuneigt, wenn
die Felder sich gelert haben, das satte dunkle Grün der Wälder in
hellere Farben übergeht, u. den nahen Herbst ahnen lässt, dann
entsteht auf der Marktwiese in Beimbach die kleine Budenstadt
des Bartholomämarkt (evtl. durch einen Zeilenbruch verkürzt).
Der Markt, der heute sich in engen Gassen abspielt, war früher
von Bedeutung. Man darf annehmen dass er mit der Einführung
des Christentums in unserer Gegend entstanden ist, ja, dass sein
Ursprung noch weiter zurückgeht u. er als Erntedankfest unserer
Vorfahren von der Kirche übernommen wurde. Ursprünglich
stand an Stelle der heutigen Kirche eine Kapelle. Zu ihr
pilgerten am Tag des Kirchenheiligen, 24. August, die Bewohner
der Umgebung. Für die Wallfahrer wurde Speise, Getränke u.
Weihgeschenke bereitgehalten.
Im Anschluss daran entwickelte sich ein Viehmarkt. Dieser
war neben dem der Muswiese der Bedeutenste der Gegend, er
behielt diese Eigenschaft bis in die 70er Jahre des vorigen Jahr-
hunderts. Seine Blütezeit erlebte der Markt als Beimbach zum
Amt Werdeck gehörte. Der jeweilige Amtmann auf Werdeck
führte die Aufsicht u. hatte das alleinige Recht zum Weinaus-
schank. Er scheint keinen schlechten geführt zu haben, den
175L berichtet ein Amtmann nach Ansbach, dass er dises Jahr
auf dem Markt ein Blockhaus zur Verwahrung der vom Wein
erhitzten Gemüter errichtet habe. Mit der Reformation verlor
der Markt seine Bedeutung als Wallfahrtsort. Wenn er auch zu
verschiedenen Zeiten (Kriege) nicht gehalten werden konnte. So
wurde nachher umso froher wieder gefeiert.“ Dem ist auch heute
nichts hinzuzufügen. Falls einer unserer Leser mehr über dieses
Schreiben weiß soll er sich bitte in der LandKULT-Redaktion
melden.
*Eine Aufzeichnung aus dem Beimbacher Archiv gefunden
von Beate Meinikheim. Diese wurde hier im Originaltext
nachgesetzt.
Mehr spannende Infos zur Beimbacher Kirche gibt es im
aktuellen Heft des Historischen Vereins Bebenburger e.V. oder
bei Horst Herzig in Rot am See.